In dieser Podcast Episode möchte ich eine Frage von unserem Facebook-Gruppenmitglied, Christoph aufnehmen. Er fragte, ob wir mal eine Podcast Epsiode zum Thema Canonical Tag aufnehmen könnten. Gerne komme ich der Bitte nach.
Was ist ein Canonical Tag?
Bevor wir aber so richtig in das Thema einsteigen, eine kurze Definition. Ein Canonical Tag ist eine Angabe im Quellcode einer Website. Sie weist die Suchmaschine auf eine andere URL mit ähnlichem oder identischem Inhalt hin. Wird ein Canonical Tag korrekt benutzt, indexiert die Suchmaschine nur eine der beiden identischen Seiten. Dies ist besonders wertvoll, da Suchmaschinen den sog. „Duplicate Content“ negativ bewerten. Dies wird deswegen bestraft, da Duplicate Content in der Regel keinen Mehrwert für den Nutzer bietet und in einigen Fällen für Verwirrung sorgen kann. Hinzu kommt, dass die Möglichkeit besteht, Google zu spammen und möglichst viele verschiedene URLs mit ein oder dem selben Content zu indexieren.
Wann kommt ein Canonical Tag nun zum Einsatz?
Meist dann, wenn es um Inhalte geht, die mehrfach vorhanden sind. Insgesamt habe ich vier Beispiele aufzeigen. Eines werde ich hier ausführlich beschreiben und die drei anderen Beispiele findet ihr ausführlich im Podcast dargelegt. Also unbedingt reinhören – dort gibt es eine Menge vieler wichtiger und hilfreicher Anregungen und Tipps zum Thema.
Beispiel 1
Ihr seit Betreiber eines Online-Shops. Ihr vertreibt unter anderem gelbe Sneaker und listet diese in der Kategorie Damen / Schuhe. Für eine kurze Zeit soll der Sneaker aber auch als Schnäppchen angetesert werden und die gleiche Seite wird zusätzlich in die Kategorie Schnäppchen integriert. Neu ist auch eine reine Sneaker Kategorie, wo der Schuh natürlich auch zu finden sein soll. in der Praxis sehen einige das konkrete Problem dieser unterschiedlichen Kategorisierung. Auch wenn es unterschiedliche und unique URLs letztlich sind, ist es vom Inhalt jeweils der selbe Content. Google würde ohne im Quelltext entsprechende Änderungen vorzunehmen, die Seite bzw. den Content als duplicated Content einstufen. Ein großes Problem also.
Die Lösung:
Der Einsatz eines Canonical Tags kann hier die Lösung sein, sodass Google der Hinweis gegeben wird, dass es sich bei der URL, die in der Kstegorie Damen / Schuhe die Hauptseite eigentlich darstellt und auch diese nur im Index vorkommen sollte. Die beiden weiteren URLs sind aus verkauftechnischer Sicht sinnvoll, nicht aber aus SEO-Sicht und so sagt man Google mit Hilfe des Canonical Tags eben, welche Seite für den Index relevant ist und welche nicht. Steuerung der indexierten Seiten ist hier das Stichwort.
Die Nutzung der Canonical Tags
Es stehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Verfügung, um ein Canonical Tag zu setzen. Google empfiehlt dabei stets den Gebrauch der absoluten URL – d.h. der gesamten URL
Die erste Variante:
<link rel=“canonical“ href=“http://www.beispiel.de/beispielseite.htm“/>
Das <link> Element wird zusammen mit dem rel=“canonical“ im header benutzt und dient der Ergänzung von Metadaten. Diese Angabe verweist die Suchmaschine bei der Indexierung auf die URL www.beispiel.de/beispielseite.htm. Man setzt den Canonical Tag stets auf die Seite, die nicht Indexiert werden soll. Ein Beispiel hierfür wären folgende Seiten:
http://www.beispiel.de/beispielseite.htm
http://www.beispiel.de/beispielseite/?session_id=xywdz.htm
Hierbei soll die erste Seite zur Indexierung genutzt werden. Da die zweite Seite mit einer Session ID versehen ist (d.h. eine leicht veränderte Version) will der Webmaster nur die Standardresource für die Indexierung verwenden. Man setzt nun den Canonical Tag auf die zweite Seite und verweist damit auf die Hauptseite.
Die zweite Variante
Diese kommt nur dann vor, wenn die Standardressource eine PDF oder ein anderer Datentyp ist:
Link: <http://www.beispiel.de/beispielunterseite.pdf>; rel=“canonical“
In diesem Fall muss der Canonical Tag in den <header> der PDF Datei gesetzt werden. Diese zeigt dann auf sich selbst als Standardressource.
Fehler bei der Verwendung des Canonical Tags
Auch wenn ein Canonical Tag ein mächtiges Werkzeug ist, kann man damit seiner Seite Schaden zufügen, z.B. kann man bei falscher Verwendung eine komplette Webseite von der Indexierung ausschließen. Zuächst muss sich ein Webseitenbetreiber darüber im Klaren sein, ob ein Inhalt mehrfach vorhanden ist. Danach gilt es auf folgende Hinweise zu achten:
- Vermeidet unerreichbare Seiten (404 Fehler)
- Verwendet Canonicals niemals im body des Quellcodes
- Kombiniert „noindex“, „disallow“ und „nofollow“ Tags nicht mit Canonicals
Wann man Canonicals oder 301 Weiterleitungen benutzt
Neben Canonical Tags stehen einem auch 301 Weiterleitungen zur Verfügung. Diese Art der Weiterleitung ist permanent und leitet nahezu 100% Linkkraft weiter. Meistens wird eine 301 Weiterleitung verwendet, wenn sich eine URL verändert und man eine Fehlermeldung verhindern möchte (z.B. 404). Um die Nutzerfreundlichkeit aufrecht zu erhalten und die Linkkraft auf die neue URL weiterzuleiten wird dann eine 301 verwendet. Die 302 Weiterleitung ist hingegen eine temporäre Weiterleitung und sollte auch entsprechend nur für den Zweck eingesetzt werden.
Ein Beispiel
Eine 301 Weiterleitung wird über die Veränderung an der .htaccess Datei realisiert. Will man bspw. von der alten Seite http://seite.de auf die neue Seite http://www.seite.de dauerhaft umleiten, so muss man folgendes in die .htaccess Datei (meistens auf einem Server) schreiben:
RewriteEngine On
RewriteCond %{HTTP_HOST}^seite.de$ [NC]
RewriteRule ^(.*) http://www.seite.de /$1 [L,R=301]
Die Anwendung in der PageRangers Toolbox
Anhand eines Beispiels möchte ich euch zeigen, dass man mit SEO Tools, die beispielsweise PageRangers ja eines anbietet, über das Modul „Optimierung“, Canonicals und 301 Weiterleitungen auf euren Unterseiten zurückverfolgt werden können und geschaut werden, ob irgendwelche Fehler vorliegen. Das PageRangers Tool könnt ihr 14 Tage kostenlos und voll umfänglich testen!
Über den Bereich „Meta-/Headerdaten“ könnt Ihr euch zunächst die Canonicals anzeigen lassen. Hier wird euch auch angezeigt, ob und inwiefern ein Canonical falsch oder richtig gesetzt wurde.
Beim Klick auf den Bereich „Canonical Tag“ erscheint eine Auflistung der verschiedenen Inhalte bezüglich des Canonical Tags. Diese sind nach Farbe geordnet und bieten dem User einen Überblick über die Relevanz der einzelnen Elemente.
Klickt man nun auf einen Bereich, liefert das Tool weitere Auflistung der einzelnen URLs (mit weiteren relevanten Daten wie ausgehenden Links, eingebundenen Bildern, etc.).
Über einen ähnlichen Weg gelangt man zu den gesetzten (oder notwendigen) 301 Weiterleitungen. Im Dachboard klickt man dazu lediglich auf den Button „Status Code“ im Bereich „Server“ und gelangt dann ebenfalls zu den dazugehörigen Elementen.
Du hast Fragen, Probleme oder einfach nur ein Feedback?
Wenn Du Fragen zur Sendung, zum Thema oder Kritik hast, dann schau doch auf jeden Fall in unserer Facebook-Gruppe vorbei. Einfach kurz anklopfen, dann lassen wir dich rein und kannst Deine Fragen stellen. Ziel ist es auch, dass ihr euch untereinander austauschen und ggfs auch unterstützen könnt. Schaut also vorbei – es lohnt sich. Ganz neu ist zudem auch unser Hörer-Service. Dort könnt ihr per Knopfdruck eine Sprachnachricht an uns übermitteln. Probiert’s aus.
Podcast – jetzt anhören!
Und wenn ihr direkt mal in den Podcast reinhören wollt, dann habe ich euch gleich auch unsere Nullfolge mitgebracht. Dort erkläre ich den Sinn und Zweck des Podcasts. Hören könnt ihr den Podcast über verschiedene Wege. Der einfachste und direkte Weg ist hier direkt im Artikel über den Player von Soundcloud. Ferner sind wir auch kostenlos bei iTunes zu hören und man kann uns dort abonnieren. Per RSS Feed sind wir auch erreichbar.
Hallo,
vielen Dank für den Podcast!
Ich habe mal eine Frage. Ich habe auf meiner Webseite einen Bereich „Aktuelles“:
https://www.broetchenbursche.de/aktuelles
Die Beiträge sind also über dort unter der URL zu sehen. Wenn man dann auf den Titel klickt, kann man die Seiten einzeln aufrufen – z.B. hier:
https://www.broetchenbursche.de/aktuelles/broetchenbursche-rostock
Wertet Google das als Duplicate Content? Als die Inhalte sind ja unter zwei URL´s sichtbar.
Gruß
Jörg
Wenn auf 2 unterschiedlichen URLA 1:1 der gleiche Content verwendet wird, solltest du unbedingt ein Canonical nutzen, da Google das als duplicated Content wertet. Ähnliche Fälle haben häufig auch Online-Shops, wenn ein Artikel in einem Aktionszeitraum rabattiert ist und dieser zusätzlich in einer eigenen Kategorie „Angebote des Tages“ oder ähnlich, angezeigt wird. Auch hier sollte man mit Canonical Tags arbeiten
Hallo Thomas
So habe ich verstanden
https://moebel-vergleichen.com/catalog/leuchten
und bei seite 2 NOINDEX
https://moebel-vergleichen.com/catalog/leuchten?page=2
sollte canonical auch
sein und nicht mehr
Dankeschön 😉
LG Wendelin